Gnadenkirche
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Gnadenkirche in Wachtberg-Pech
Adresse:
Am Langenacker 12, 53343 Wachtberg-Pech
Pfarrerin: Kathrin Müller
zuständig für Holzem, Pech, Villip, Villiprott
Kontakt
Freier Tag: Donnerstag
Küster: Andy Lötzsch
Kontakt
Die RVK-Buslinie 855 hält an der Haltestelle Huppenberg und von dieser Haltestelle ist die Gnadenkirche in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen.
Schräg gegenüber der Gnadenkirche zwischen Schule und katholischer Erzengelkirche befindet sich ein kleiner Parkplatz.
Fahrräder können vor der Kirche abgestellt werden.
Regelmäßige Gottesdienste:
Jeden Sonntag – Beginn: 11.00 Uhr
Der Gottesdienstplan ist im Gemeindebrief zu finden und die Gottesdiensttermine werden auf unserer Webseite veröffentlicht.
Schwerpunkte in der Gnadenkirche
Die Räumlichkeiten für die wöchentlichen Treffen der Pfadfinder befinden sich im Souterrain der Gnadenkirche. Im Nachbargebäude ist die gemeindeeigene Bücherei untergebracht. Außerhalb ihrer Öffnungszeiten treffen sich die Konfirmanden, das Flötenensemble und alle drei Monate das Presbyterium in den Räumen der Bücherei.
Hier erfahren Sie mehr zu folgenden Themen:
Namen der Gnadenkirche
Die Kanzel
Aktuelle Gnadenkirche
Die Kerzenständer
Der Olivenholz-Engel
Wie die Gnadenkirche zu ihrem Namen kam
„Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade“ Joh 1,16
Das ist ein Satz vom Anfang des hintergründigen Johannes-Evangeliums und der einzige Satz, der in unserer Pecher Kirche vom Tag ihrer Erbauung an festgeschrieben steht. In diesem Satz steht der Mensch im Vordergrund, der unverdient die Gnade Gottes bekommt.
Übrigens, Gemeindeglieder haben seinerzeit den Namen der Kirche vorgeschlagen. Damals lebten in der Gemeinde viele Menschen, die in Folge des 2.Weltkriegs aus Schlesien nach Wachtberg gekommen waren. In sechs Orten der Heimat, aus der sie hatten flüchten müssen, in Freystadt, Hirschberg, Landeshut, Militsch, Sagan und Teschen, gab es Kirchen mit diesem Namen. Ihre Abbildungen finden sich in der Sakristei. Diese schlesischen Gnadenkirchen waren stattliche barocke Bauwerke, die ihren Namen nicht der Gnade Gottes verdankten, sondern der eines Kaisers. Sie waren eine Spätfolge des 30-jährigen Kriegs und seines Westfälischen Friedens von 1648, als die österreichisch-katholische Mehrheit in Schlesien der evangelischen Minderheit den Frieden und das Daseinsrecht wieder abschnüren wollte. Glücklicherweise half König Karl XII. von Schweden, die protestantischen Garantiemacht des Friedens von 1648. Er erzwang mit Kriegsdrohung die Rechte der Evangelischen zurück (Altranstädter Konvention von 1707). Darüber hinaus musste Kaiser Josefs I. von Österreich (1705-1711) die genannten Gnadenkirchen neu errichten.
Die Kanzel
Die Gnadenkirche aktuell
Ihr heutiges Gesicht hat die Gnadenkirche durch einen Um- und Anbau in den Jahren 1997/1998 erhalten. Die festen Bänke wurden durch flexible Bestuhlung ersetzt. Die neue Orgel wurde im Eingangsbereich errichtet und Himmelfahrt 2006 eingeweiht. Neben dem Eingang wurde ein Anbau errichtet.
Kirche, Turm, Brunnen – Die Kerzenständer
Im Jahr 2019 hat die Gnadenkirche drei neue Kerzenständer erhalten. Die Gestaltung stammt von dem Künstler Hanns Frerk Verhey und seiner Frau Dr. Susanne Thimann-Verhey aus Niederbachem. Gearbeitet sind die Kerzenständer aus brasilianischem Speckstein (Steatit), der einen bräunlichen Naturfarbton hat und damit bestens zu dem Holzaltar passt. Die Künstler haben schlichte, praxistaugliche Skulpturen geschaffen, die unterschiedliche Assoziationen zulassen. Im Ergebnis könnte einer der drei Kerzenhalter ein Kirchengebäude darstellen (auch an die Gnadenkirche mit ihrem spitzen Dreieck-Dach erinnern) oder an ein Bergmassiv erinnern. Der zweite Ständer erinnert an einen Turm, der sowohl Kirchturm/Glockenturm als auch Leuchtturm (Licht!) bedeuten könnte. Der dritte Halter mutet mit seinen runden, organischen Formen wie ein Kirchenvorplatz mit einem Brunnen (Wasser!) und mit Bäumen an. Alle Skulpturen sind erdverbunden und standfest.
„Ein intensiver Gedankenaustausch begleitete unsere gemeinsame Arbeit“, sagen die Künstler. „Aus den recht unförmigen Steinblöcken entwickelten sich zusehends thematisch interpretierbare und zum Kirchenraum passende Skulpturen. In ihrer schlichten geometrischen Formensprache – rund, kantig, kubisch, z. B. Kirche, Turm und Brunnen – mögen sie Raum für vielfältige Deutungen zulassen. Natürlich behielten wir auch die Funktionalität der Kerzenständer im Auge: das Wechseln der Kerzen sowie deren senkrechten und sicheren Stand. Nun sind die Werke fertig und an die Gemeinde übergeben. Wir hoffen, die drei Kerzenständer strahlen lange ihren Reiz und ihre Wärme aus.“
Der Olivenholz-Engel
Heinz Schlesinger aus Niederbachem hat diesen Engel aus Olivenholz geschaffen und er sagt dazu: „Viele Jahre sind wir in der Provence gewandert, in den Bergen, am Meer und im Innenland. Leider wird an den schönsten Berghängen immer wieder durch Brandrodung Bauland erzwungen. So fiel auch ein uralter Olivenhain den Flammen zum Opfer. Oliven haben ein sehr dichtes und hartes Holz. Da der Baum nicht von außen nach innen verbrennt, sondern umgekehrt, glüht der Stamm im harten Kern aus und explodiert regelrecht. Aus solch einem zerborstenen Olivenbaum stammen die Teile der Engelsskulptur. Der Korpus der Figur war ein Teil der Außenschale der Baumes mit einer dicken Kohleschicht auf der Innenseite, Die beiden Flügel sind abgeplatzte Teile der Rindenschicht. Nach dem Erkennen und Herausarbeiten der geeigneten Bauteile folgte das Abtragen der Rinde, der verbrannten Holzteile und das Freilegen der Holzstrukturen. Danach konnten Korpus und Flügel zu der Engelsskulptur zusammengefügt werden.
Der Engel war im Olivenholz verborgen. Er musste nur entdeckt und freigelegt werden.“