Unsagbares sagbar machen
Am Ewigkeitssonntag, den 23. November um 16.00 Uhr gibt es ein Kammerkonzert mit Lesung im Gemeindehaus Niederbachem (Bondorfer Str. 18).
Musik
Das Antares Quartett das 8. Streichquartett c-moll op. 110 von Dimitri Schostakowitsch und ausgewählte Stücke von Johann Sebastian Bach.
Dimitri Schostakowitschs 8. Streichquartett ist im kollektiven Gedächtnis eines der bekanntesten musikalischen Denkmale, die uns erinnern an die in der NS-Zeit verfolgten und ermordeten Menschen. Schostakowitsch lebte Zeit seines Lebens in dem Versuch, ihm nicht Erlaubtes durch Musik sagbar zu machen. Düster und vielschichtig in seiner Erscheinungsform und unter Verwendung verschiedener Motive aus seinen Schlüsselwerken ist das 8. Streichquartett heute seine meistgespielte Komposition. Er selbst verstand das Werk hauptsächlich als ein Requiem für sich und sein Werk.
Für Johann Sebastian Bach ergab sich kein Widerspruch aus seiner Musik und seinem Leben. Als gläubiger Christ stellte er Gott und dessen Schöpfung auch in Zeiten großen persönlichen Leids nicht in Frage. Und doch lässt sich sein Werk als der ständige Versuch nachempfinden, von Gottes Wirken sagbar zu machen, was eigentlich unsagbar ist. Bach erinnert uns an die Vollkommenheit der Schöpfung, die es zu loben gilt. Seine Musik versucht in ihrer Komplexität und Aufrichtigkeit, einen Ausdruck für die göttliche Totalität zu finden, voller Verständnis dafür, dass das Göttliche unerreichbar und die menschliche Existenz unzureichend ist. Der Einzelne ist nichtig, aber gleichzeitig richtig im allgemeinen Schöpfungsplan.
Antares Quartett: Elisa Wittbrodt (Violine), Robert Wittbrodt (Violine), Axel Steinkamp (Viola), Tobias Wollgarten (Violoncello).
Lesung
Texte zum Thema „Das Unsagbare sagbar machen“, gelesen von Günter Schmitz-Valadier, umrahmen die Musik.